Mittwoch, 24. Oktober 2007

Lee oder Lee

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Lee oder Lee
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Kleine Notiz an Lee Myeong-bak: Wer sich als Kandidat fuers Volk generiert und jetzt ploetzlich einen auf Anwalt der kleinen Buerger macht (waehrend er vorher fuer die Umsiedlung Zehntausender armer Leute verantwortlich war), der sollte aufpassen, was seine Frau so bei oeffentlichen Terminen mit sich traegt.
Sogar die Lee-treue Chosun Ilbo konnte nicht drueber hinwegsehen, dass man mit einer Tasche, die 10.8 Millionen Won kostet, nicht gerade Arbeiterfuehrer wird.
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Unterdessen beginnt sich Lees Bulldozertaktik an anderer Stelle zu raechen. Waehrend in einem grandiosen Beispiel von politischer Psychologie Lees Werte trotz seiner taeglichen Fehler bei etwa 50% bleiben, formiert sich an der Basis der Hannara grosser Widerstand.
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Einen Teil der eigenen Waehler hatter er bereits mit dem Abkanzeln von Park-Getreuen verschreckt und weiter an der Basis fuer Unruhe gesorgt.
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Dies fuehrte dazu, dass Park sich inzwischen zwei Mal deutlich wie man es von ihr gar nicht gewohnt ist, ueber Lee beschwerte und woertlich sagte: "Ist es denn ein Verbrechen, mich unterstuetzt zu haben?" sowie beim zweiten Mal zu ihren Anhaengern: "Ihr muesst das unbedingt durchstehen (bzw. "am Leben bleiben").
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Und als waere es noch nicht genug, haben jetzt Konservative und vor allem Senioren angefangen vor Lee Hoi-changs Buero einen Hungerstreik durchzufuehren, um ihn dazu bewegen im Interesse aller echter Konservativer noch mal anzutreten. Dies mal dann als Unabhangiger.
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Zur Erinnerung, Lee Hoi-chang war zwei Mal Kandidat der Hannara fuer die Praesidentschaft und verlor beides Mal aeusserst knapp gegen linke Kandidaten. Beim ersten Mal gegen eine von der Wirtschaftskrise aufgescheuchte Masse - noch verstaendlich. Beim zweiten Mal durch einen geschickten Schachzug der Linken: Populismus, Antiamerikanismus in Verbindung mit eine gezielten Schmierenkampagne und gezielten Fehlinformationen ueber Lee und seine Familie, die sich nach der Wahl saemtlich als falsch herausstellten.
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Dass er jetzt noch mal aus der Mottenkiste geholt wird, zeigt wie unzufrieden die Konservativen mit dem neuen Lee, Lee Myeong-bak sind. Lee H.C. wuerde vor allem Alte, Konservative - die traditionelle Waehlerschicht der Hannara ansprechen und hier Lee entscheidende Prozente (nach meiner Einschaetzung bis zu 10-15%) abnehmen koennen. Man darf nicht vergessen: Ebenso abgehalftert wie der alte Lee erscheinen mag, ebenso viel Ansehen geniesst er noch immer bei Alten. Er ist das konservative Urgestein Koreas - in der Art und im Auftreten ein aeusserst angenehmer, ruhiger und zurueckhaltend-freundlicher Mann. In der Sache konservativ bis stur.
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Nur um es klar zu stellen: Ich erwarte von einer Kandidatur Lees nichts. Auch erwarte ich nicht, dass er ueberhaupt kandidiert. Dass er nun aber ploetzlich inmittn der Unruhe in der Hannara wieder aus der Versenkung auftaucht, von Veranstaltung zu Veranstaltung huschelt und auf jede Frage nach seiner Kandidatur sagt, dass er dies jetzt nicht beantworten koenne - das laesst einen schon ins Gruebeln kommen.
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