Freitag, 14. Dezember 2007

Lee ist 17. Praesident

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Lee ist 17. Praesident
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Im Folgenden der Zeitungsbericht, der am 20. Dezember in allen Tageszeitungen stehen wird. Von mir aus duerft ihr es auch "Wahlprognose" nennen, aber das hiesse, dass ich mir nicht sicher bin.
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Da Lee sich jetzt schon als "Lee Myung Bak Geun Hye" bezeichnen laesst, kann ich auch immer besser mit diesem haesslichen Vampir als Praesidenten leben - und wundere mich, ob es nicht vielleicht sogar den grossen Coup gibt und Park bald Premierministerin wird. Oder so wie Lee es bereits vorgeschlagen hat, immerhin wieder Parteivorsitzende.
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Wie auch immer, da die Wahlen fuer Behinderte, am Wahltag Verhinderte, Soldaten und sonstige Benachteiligte wie z.B. Einwohner Dokdos bereits heute begonnen haben, lege ich jetzt mal meine Hand ins Feuer, sicher, dass ich mir einige Finger davon maechtig verbrennen werde.
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Lee Myeong-bak zum 17. Praesidenten gewaehlt
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Seoul - Der naechste Praesident der Republik Korea heisst Lee Myeong-bak. Nach einem langen, sich hinziehenden Wahlkampf, in dem Lee heftig attackiert wurde und seine moralische Befaehigung fuer das Amt ein ums andere Mal in Frage gestellt wurde, setzte sich Lee, der seit ueber einem Jahr in allen Umfragen die Nase vorn hatte am Ende deutlich gegen alle anderen Bewerber durch.
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Lee erhielt bei einer erschreckend niedrigen Wahlbeteiligung von nur 59.0%, der damit niedrigsten Beteiligung seit Gruendung der Republik, einen ueberwaeltigenden Stimmenanteil von 47.6% der abgegebenen Stimmen. Er verfehlte damit das eigene Wahlziel von 50% und das von der Hannara als Maximalwert angegebene Votum von 55% zwar entgegen vieler Erwartungen recht deutlich, erfuellte aber in etwa die Erwartungen der Analysten, die vor allem sein demuetiges Auftreten in den letzten Wochen und die immer glaubhaftere Allianz mit der Park-Fraktion als Grundpfeiler fuer die stabilen Werte der letzten Wochen sahen. Moralische Verfehlungen, mangelndes Charisma und verschiedene kleinere Luegen konnten ihm zudem dank seines Wirtschaftsmacher-Images nichts anhaben. In der Schluesselkompetenz Wirtschaft konnte ausser Mun Guk-hyeon kein Kandidat neben Lee punkten.
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Auf Platz 2 kam sehr knapp und zum Schluss doch unerwartet der bereits zwei Mal knapp geschlagene nun Unabhaengige Lee Hoi-chang mit einem Stimmenanteil von 18.8%. Der ehemalige Wiedervereinigungsminister Jeong Dong-young erzielte mit 17.9% der Stimmen ein desastroeses Ergebnis fuer die Vereinigte Neue Demokratische Partei, den Nachfolger der gescheiterten Uri-Partei. Insbesondere die niedrige Wahlbeteiligung, bei der viele juengere Waehler zuhause blieben, machte Jeong zu schaffen.
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Auf Platz 4 landete nicht allzu ueberraschend, aber mit diesem starken Ergebnis doch nicht ganz erwartet der Gruender und Vorsitzende der Partei Kreatives Korea, Mun Guk-hyeon mit 10.8% der abgegebenen Stimmen. In der Analyse zeigte sich, dass vor allem viele von den Linken enttaeuschte junge Waehler, die trotzdem zur Wahl gingen Mun waehlten anstatt Jeong.
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Auf Platz 5 landete der ewige Kandidat der Demokratischen Arbeitspartei, Kwon Yeong-gil. Trotz positiver Stimmung fuer seinen Anti-FTA-Kurs konnte er die Waehler nicht ueberzeugen und blieb auh bei dieser Wahl mit 4.2% zwar ueber den Erwartungen der Analysten, jedoch weit abgeschlagen hinter anderen linken Kandidaten und konnte nicht einmal alle Sympathisanten der Arbeitspartei von sich ueberzeugen.
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Dahinter wurde das Rennen erwartet ein Hauen und Stechen im kaum messbaren Bereich. Hatte Yi In-je vor wenigen Jahren noch grosse Teile der Waehler mobilisieren koennen, kam er bei diesen Wahlen nur auf magere 1.4%, ebenfalls deutlich weniger als seine Partei Unterstuetzung hat. Dahinter folgen mit jeweils Anteilen unter einem Prozent alle weiteren Kandidaten, wobei Kim Su-seong und Geum-Min nicht einmal 0.2% auf sich vereinigen konnten und nur Heo Gyeong-yeong mit seinen 0.7, der in den letzten Tagen mit den Geruechten um ein angebliches Heiratsversprechen Park Jeong-huis fuer ihn mit Park Geun-hye fuer Aufsehen gesorgt hatte, an der 1%-Marke kratzen konnte. Der ehemalige Minister Jeon Geun-mo folgte knapp dahinter mit 0.4%.
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Dank an Park, weiter Kritik an Lee
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Lee bedankte sich fuer das Vertrauen der Waehler und sagte woertlich: "Der Regierungswechsel ist vollbracht. Die Zeit des Erfolges fuer die Buerger ist gekommen. Ich danke insbesondere Park Geun-hye fuer ihren grossartigen Einsatz im Wahlkampf und verspreche dem Volk zu dienen und mit Frau Park zu kooperieren." Park bedankte sich fuer die freundlichen Worte und entgegnete betont schmallippig: "Der Regierungswechsel fuer den ich mich immer eingesetzt habe ist mit der Hannara vollbracht worden Ich danke allen, die sich dafuer eingesetzt haben und wuensche dem gewaehlten Praesidenten Lee im Sinne der Buerger viel Erfolg".
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Jeong schob sein schlechtes Abschneiden auf die einseitige Medienberichterstattung und das Image seiner Partei: "Die Medien haben uns abgeschrieben und das Volk hat leider daran geglaubt. Der korrupte Kandidat Lee ist zum Praesidenten gewaehlt worden und ich kann das Volk nur auffordern stark zu sein". Lee Hoi-chang zeigte sich erfreut, dass er "trotz mangelnden Budgets und der Macht Lee Myeong-baks so ein gutes Ergebnis erzielen konnte. Ebenso wie Mun, der sich fuer das gute Ergebnis bei den Buergern bedankte, sagte auch Lee, dass dieses starke Ergebnis ein erster positiver Schritt fuer die Parlamentswahlen sein werde, wo er eine eigene Partei vorstellen werde.
Kwon kuendigte an den Kampf fuer Arbeiterrechte und gegen das FTA, das "die Bauern Koreas toete" auf der Strasse fortzufuehren.
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Niedrigste Wahlbeteiligung seit Republikgruendung
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Vor allem die niedrige Wahlbeteiligung schockierte am Wahlabend viele Beobachter und Buerger gleichermassen. Der neue Praesident, von nicht einmal 30% des Volkes gewaehlt, gilt bereits vom Wahlabend an trotz seines relativ guten Ergebnis als geschwaecht. Als Gruende fuer die niedrige Beteiligung zeigen Analysen, dass das wenig spannende Rennen in den Umfragen, die allgemeine Enttaeuschung insbesonde linker Waehler und die mangelnde Mobilisierungskraft der anderen Kandidaten gegen Lee nach dem Ende der BBK-Untersuchung zum deutlichen Sieg Lees beigetragen haben.
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Wechselstimmung wichtiger als Moral
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Nach dem Gruenden fuer die Wahlentscheidung zugunsten Lees gaben ueber 70% an, dass sie fuer einen Regierungswechsel gestimmt haetten, weitere 65% fanden, dass die Wirtschaft angekurbelt werden muesse. Nur 7% entschieden sich aufgrund grosser moralischer Kompetenzen Lees fuer ihn.
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Jeong in Gyeongbuk ohne Chance, Konservative in Honam auf dem Vormarsch
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Nach Regionen war Lee erwartungsgemaess in Seoul und der Hauptstadtregion mit bis zu 55% erfolgreich. Im Hannara-Stammland Gyeongbuk konnte Lee aufgrund der Unterstuetzung Parks ebenfalls ueber 65% der Stimmen holen. In Chungcheong gewann Lee ebenfalls, jedoch nicht ganz so deutlich, da hier Lee Hoi-chang immerhin fast 30% der Stimmen auf sich vereinen konnte.
Jeong gewann erwartungsgemaess nur die 3 Provinzen Honams, wobei hier zum ersten Mal die beiden konservativen Kandidaten gemeinsam die 30%-Marke ueberschreiten konnten.
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Randmeldungen
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Vereinzelt kam es zu kleineren Ausschreitungen von fanatischen Anhaengern der Linken, die den Regierungswechsel und den Rueckfall in "alte Zeiten" nicht akzeptieren wollten. Insbesondere aeltere Anhaenger Lees und Jeongs setzten sich am Rande von Wahlfeiern nach Bekanntgabe des Ergebnisses handfest auseinander. Mehrere Anhaenger beider Lager wurden verletzt.
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Auch auf Dokdo wurde Lee gewaehlt. Die unter 50 Wahlberechtigten auf Dokdo stimmten mit deutlicher Mehrheit fuer Lee, gab die Wahlkommission am Abend bekannt. Dokdo war der am schnellsten ausgezaehlte Stimmbezirk, er war auch der erste, der die Wahlbeteiligung von 100% bereits vor dem 19. Dezember vermelden konnte.
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Die erst kuerzlich gegruendete Vereinigte Neue Demokatische Partei ist nach dem Wahldebakel bereits wieder in tiefem Chaos versunken. "Wenn wir bei den Wahlen im April eine Chance haben wollen, sind deutliche Veraenderungen noetig. Wir koennen den Rechten nicht das Land uebergeben.", sagte ein Vorstandsmitglied am Rande der Wahlparty, die eher zum Trauerzug geriet. Viele innerparteiliche Gegner machten Jeong persoenlich fuer das schlechte Abschneiden verantwortlich: "Es reicht nicht in den TV-Debatten gegen Lee zu gewinnen. Selbst wenn wir wussten, dass Jeong nicht gewinnen wuerde, haetten die Linken einen vereinten Kandidaten ins Feld geschickt, waere es nicht so schlimm gekommen."
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Auf ihre zukueftige Rolle angesprochen, gab Park vor der Parteizentrale vieldeutig zu verstehen, dass "sie in der Position, in dem sie dem Vaterland am besten dienen koenne, auch in Zukunft nach besten Kraeften demuetig ihren Dienst am Volk tun werde" und hoerte sich dabei schon wieder in Wahlkampfstimmung an.
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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

zu frueh zu weit ausm fenster gelehnt mr gomdori
haha
yj :D