Dienstag, 22. Januar 2008

Parks Dilemma

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Parks Dilemma
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Ein sehr schoener Artikel zur derzeitigen Lage in der Hannara vor den Parlamentswahlen und wie Lee und Park durch die Partei gehindert werden, sich naeher zu kommen. Leider nach der Uebersetzung doch nicht so ergiebig fuer die Bachelor-Arbeit wie ich dachte, aber doch ein schoener Einblick in die politische Diskussion in Korea fuer alle, die des Koreanischen nicht maechrtig sind:
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Park Geun-hyes zwei Dilemma
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"Dies Mal sind Sie in offiziellen Angelegenheiten gekommen, aber das naechste Mal kommen Sie uns doch ganz entspannt im Urlaub besuchen.”
Dies sagte der chinesische Staatsminister Tang Jiaxuan am vergangenen 17. Januar abends zur Sondergesandten des designierten Praesidenten Lee Myeong-bak. Park antwortete auf Chinesisch: “Ob das mein Schicksal ist?”, woraufhin die chinesische Seite in Lachen ausbrauch. Auch die ehemalige Vorsitzende Park lachte.
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Ob in dem Scherz auch ein Funken Wahrheit steckt? Auch wenn die Praesidentenwahl vorueber ist, ist Frau Park nicht in der Lage sich auszuruhen. Vor den Parlamentswahlen im April klammert sich die innerparteiliche Pro-Park-Fraktion an sie und sie fuehrt die Partei faktisch. Im einzigartigen China hat sie nach den Praesidentenwahlen und vor den sich anschliessenden Parlamentswahlen gleich mit zwei Dilemmas zu kaempfen. Das erste ist die Beziehung zum designierten Praesidenten Lee. Ein Vertrauter sagt: “Frau Park wuenscht Lee, dass er ein erfolgreicher Praesident wird und hat den Standpunkt, dass sie ihm dort, wo sie es kann, helfen muss.”. Ein Vertrauter Lees wiederum sagt: “Die beiden sind keine Wettbewerber mehr. Auch wenn die Umgebung dies nicht glaubt, die beiden rechnen gleich”. Dass Park Lees Angebot, Sondergesandtin fuer China zu werden, so freudig akzeptierte, liegt genau daran.
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Lee sagte noch am 29. Dezember: “Kommen Sie ins Kabinett und lassen Sie uns dort arbeiten”, worauf Park antwortete “Ich werde in der Partei bleiben” und danach entbrannte ein offenes Rennen, da damit die Theorie von “Park als Premier” ad acta gelegt war.
Lees Block ist gespalten zwischen Aussagen wie “Park Geun-hye muss die hervorragendste Behandlung erfahren” und “Sie ist eine von den Abgeordneten”. Parks Lager wurde durch die Premier-Debatte ebenfalls gespalten, in Befuerworter und Ablehner eines Akzeptierens des Postens durch Park. Sie werden zudem durch das Engagement in Wortgefechte in ihrem Ansehen beschaedigt. Beide Seiten machen es sich schwer, indem Lees Seite rhetorisch fragt: “Hat Park nicht gezoegert, um irgendetwas Grosses fordern zu koennen?” und Parks Seite erwidert: “Die Seite von Lee besitzt doch keinerlei Ernsthaftigkeit und treibt nur Witzchen”. Dementsprechend koennen Lee und Park bei der Sache “Partner in der Verwaltung des Staates” keinen groessten gemeinsamen Nenner finden.
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(Das zweite Dilemma-) Die Beziehung zur Partei. Die ehemalige Vorsitzende faehrt seit Ende letzten Jahres scharfe Attacken in Sachen Kandidatennominierung: “Ich werde nicht stillsitzen und zusehen”, “Ich werde nicht zimperlich sein in der Wahl der Mittel und Methoden”. Von der Vehemenz ihrer Angriffe sind selbst ihre Vertrauten ueberrascht und es gibt nicht wenige, die sich fragen, “ob man so weit gehen muss”. Ihr Chefsekretaer, der Abgeordnete Yu Jeong-bok sagte am 21. Januar im Radio: “Frau Park sieht immer das Ganze und hat immer fuer die restlose Ausmerzung der Cliquenpolitik gearbeitet und kann dementsprechend nicht einfach zusehen, sollte die Politik-Reform auch dies Mal ausbleiben”. Yu weiter: ”Wer Parks Ernsthaftigkeit bei diesem Thema nicht versteht und denkt dies sei nur Kosmetik, der sieht dies falsch”.
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Aber Parks Worte passen nicht in den (Hannara-)Chor und sie wurde in einen offenen Streit mit dem Parteivorsitzenden Kang Jae-seop und dem ehemaligen Vorstandsmitglied Lee Jae-oh verwickelt. Ausserdem sind ihre Unterstuetzer bei den Vorwahlen (in der Fraktion) auf Leben und Tod mit ihr verwoben. Ende letzten Jahres sagte einer ihrer Unterstuetzer beim gemeinsamen Abendessen mit anderen Unterstuetzern: “Wenn Park wie bei den Vorwahlen weiter macht, hat sie keine Zukunft”. Was er damit klar zu machen versuchte, war, dass Park ihre “Clique” schuetzen muesse.
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Am 13. Januar sagte der Parteivorsitzende der Provinz Gyeonggi, ein Park-Anhaenger, bei einer Versammlung mit einigen Hardline-Park-Anhaengern sogar “lasst uns eine eigene Partei aufmachen”.
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Auch Park sagte immer wieder: “Wir werden unser politisches Leben zusammen leben”, was man als “ich mache mir um die Kandidatennominierung sogar mehr Sorgen als ihr” lesen muss. Sie benutzte sogar einmal den Ausdruck "Liebe unter Waffenbruedern”. Doch sie leidet unter ihren Idealvorstellung von “Politik-Reform” und der Realitaet des “Clique-Beisammenhalten”.
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Ein Teil der Politik-Altgedienten ausserhalb des Parlaments bedauert daher, dass Park immer wieder von der Partei hinuntergezogen wird. Sie hoffen, dass Park, die ihre “Vorwahlniederlagen-Anerkennung” sauber durchgehalten hat, endlich das Parteimensch-Logo abstreift und endlich so handelt und spricht, dass sie das Land fuehrt. Aber ausserhalb des Parlamentes waechst bei den Parteispitzen die Flexibilitaet einen “Parteiaustritt nicht auszuschliessen”. So wandert gar das Geruecht umher, dass einer aus dieser Gruppe ein Dokument besitze, das die Aushebung einer neuen Partei beschreibe.
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Park jedoch bleibt bei ihrer Position "Alles, was ich zu sagen habe, habe ich gesagt". Seit sie am 19. aus China zurueckgekehrt ist, hat sie sich kein einziges Mal geaeussert. Oeffentlich auftreten tut sie ebenfalls nicht. Ihre Einstellung, ist, dass“Kampf bis zum Ende” auf dem Programm steht, sollte die Kandidatennominierung nicht gut verlaufen. Ihre Vertrauten sagen zum moeglichen Weg dieses Kampfes: “Wir koennen keinerlei Moeglichkeiten ausschliessen.”
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