Freitag, 27. Februar 2009

Auge um Auge?

Also nur damit das Mal klar ist: Es gibt sicherlich keine Politikerin in Korea, die sich provokativer den Anfeindungen ihrer Gegner ausgesetzt hat als Jeon Yeo-ok. Sie ist eine stockkonservative ehemalige Verbuendete Parks und Sprecherin der Hannara in deren Vorsitzendenzeit, hat diese aber fallen lassen als es besser fuer Lee aussah.

Jetzt wurde besagte Jeon Yeo-ok von einer sogenannten NGO angegriffen. Was in zivilisierten Nationen verbal abgeht, fuehrte im Falle Korea dazu, dass 5-6 Mitglieder, provoziert von der Rhetorik Jeons auf sie losgingen und versuchten ihr die Augen auszukratzen, was woertlich zu nehmen ist.

Dabei war die ganze Sache geplant, die Mitglieder kamen irgendwie an den Wachen im Parlamentsgebaeude vorbei und schlugen gezielt auf sie ein. "Dir dreckigen Fotze muessen wir die Augen ausreissen" sollen sie geschrien haben.

Die koreanische Demokratie ist wirklich eigenartig. Wohl die einzige Demokratie der Welt in der Abgeordnete wirklich Angst vor ihren Waehlern haben muessen und nicht andersrum.

Also noch einmal: Frau Jeon ist wirklich die letzte Politikerin Koreas, der ich Erfolg wuensche und jemand, den ich persoenlich verachte. Aber egal was sie fuer Mist von sich gibt: Sie ist gewaehlte Abgeordnete eines Wahlbezirks (Seoul, Yeongdeungpo) und freie Meinungsaeusserung sollte auch von Nicht-Regierungsgruppen akzeptiert werden. Genauso wie von Oppositionsparteien das Mehrheitsprinzip im Parlament. Es sind die grundlegenden ethischen Grundsaetze der Demokratie, an denen es fast allen Beteiligten in der Koreanischen Demokratie fehlt, nicht unbedingt die institutionellen Mechanismen.

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